Hauptstraße № 2: Druckerei & Zeitungsverlag
Druckerei und Zeitungsverlag der Firma Johann Michael Hiebl, um 1910
Das ehemalige Schul- und Mesnerhaus um 1900
Die Geschichte …
Ursprünglich war dies das Schul- und Mesnerhaus. Das nach Süden leicht abgerundete Gebäude wurde im 15. Jahrhundert an den Turm der Pfarrkirche angebaut und schloss den Stadtplatz nach Osten hin ab.
Um 1700 erfuhr das städtebaulich bedeutende spätgotische Gebäude kleinere Umbauten.
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts beherbergte das Haus eine Lithographische Anstalt, Buchdruckerei, Papierhandlung, ein Schreibwarengeschäft und einen Zeitungsverlag.
Leser beim Studium des »Greiner Wochenblattes«, um 1930
Das Leben …
Die Anfänge der Schule zu Grein dürften ins 15. Jh. zurückreichen. In den Kirchenrechnungen aus 1510 finden sich bereits Aufzeichnungen über die Pfarrschule. Unterrichtet wurde Lesen, Schreiben und Rechnen, Münz-, Maß- und Gewichtsarten, Gesang und etwas Latein für den Gottesdienst. Der Lehrer war auch Mesner und oft Organist.
Ab ca. 1850 führte der in München ausgebildete akademische Maler Johann Maischberger hier eine Lithographische Anstalt. Der Künstler produzierte zahlreiche Lithographien von Grein und Umgebung, die vor allem die Gäste der Kaltwasserheilanstalt Bad Kreuzen kauften.
1906 gründete der Buchdrucker Johann Michael Hiebl hier einen Zeitungsverlag. Bis 1939 erschien samstäglich das »Greiner Wochenblatt« mit lokalen Nachrichten, Kulturberichten, Kurzgeschichten und Feuilltons.
Das direkt am Turm der Pfarrkirche angebaute Haus
Die Geheimnisse …
Erst im Jahre 1800 wurde das Schlafgewölbe des Schulgehilfen, das auch zur Aufbewahrung des Brennholzes diente, zu einem beheizbaren Zimmer umgebaut. Bis dahin dienten im Winter nur dicke Decken zur Temperierung.
Der Maler Johann Maischberger fertigte auch sakrale Bilder an, wie etwa das vormalige Altarbild des Hl. Sebastian in der Greiner Pfarrkirche oder die Kreuzwegbilder der Pfarrkirche Gaming.
Im Herbst 1938 sollte das Haus abgebrochen – und an seiner Stelle ein Neubau für die Stadtsparkasse errichtet werden. Erst nachdem der Landrat Gustav Brachmann den Deutschen Gemeindebund eingeschaltet hatte, konnte das Unternehmen verhindert werden.
Literaturliste
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